Gefühle haben viel Macht über uns. Gerade in Krisenzeiten ist der gute Umgang mit den eigenen Gefühlen deshalb besonders wichtig. Krisen werden immer von schwierigen Gefühlen begleitet. Typische Gefühle in Krisen sind Angst, Trauer, Ohnmacht oder Wut. Diese Gefühle können sich wie ein Strudel anfühlen, in dem man zu versinken droht. Doch das muss nicht sein. „Wie man negative Gefühle nicht verdrängt, andererseits aber auch nicht überhandnehmen lässt, kann man lernen“ sagt dazu Prof. Julius Kuhl von der Universität Osnabrück.
Die Fähigkeit, mit den eigenen Gefühlen angemessen umzugehen, wird als Emotionsregulation bezeichnet. Wer über eine gute Emotionsregulation verfügt, kann die Art, die Intensität und die Dauer seiner Gefühle so beeinflussen, dass eine handlungsförderliche Gefühlslage entsteht. Auch in sehr schwierigen Situationen kann man dann immer noch angemessen reagieren und handeln. Diese Fähigkeit der guten Emotionsregulation gilt sowohl als Kennzeichen emotionaler Intelligenz sowie auch als wichtiger Resilienz-Faktor.
Einen gesunden Umgang mit schwierigen Gefühlen finden
Schwierige Gefühle wie Trauer, Angst und Wut gehören genauso zu unserem Leben wie Liebe oder Freude. Wer vor diesen negativen Gefühlen davonläuft und sie nicht spüren will, den holen sie später ein.[1] Gefühle nicht zu spüren, ist wie der Versuch, einen Ball unter die Wasseroberfläche zu drücken. Es gelingt kurzzeitig, braucht viel Kraft und Energie, dann schwappt alles wieder hoch. Andererseits ist, wer von negativen Gefühlen überwältigt wird, nicht in der Lage, wirklich gute Lösungsstrategien zu finden und sie umzusetzen. Wie also gelingt der gute Umgang mit Gefühlen in Krisenzeiten?
Wirksame Methoden der Emotionsregulation
Matthias Berking, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Erlangen-Nürnberg forscht über das Thema Emotionsregulation. Er ist überzeugt: „Man kann lernen, seine Gefühle zu regulieren. Aber es erfordert Geduld und Ausdauer“[2]. Dazu hat er ein Trainingsprogramm für die Emotionsregulation entwickelt, welches verschiedene Methoden kombiniert. Sein „Training emotionaler Kompetenzen (TEK)“[3] umfasst 7 Schritte. Auf Basis des TEK von Berking, wird hier dargestellt, wie eine gute Emotionsregulation gelingen kann:
Die 7 Schritte für eine gute Emotionsregulation:
Die Emotionsregulation wird nicht immer auf Anhieb gelingen. Doch jeder einzelne Schritt kann immer wieder bewusst vollzogen werden. Nach und nach entwickelt sich so die Kompetenz, auch mit schwierigen Gefühlen gut umzugehen.
Autorin: Petra Weber, Coachingzentrum Heidelberg
[1] Harris, Russ: Wer vor dem Schmerz flieht wird von ihm eingeholt. Unterstützung in schwierigen Zeiten. München: Kösel Verlag (2020)
[2] SPIEGEL WISSEN 3 /2018 S. 51
[3] Berking, M.: Training emotionaler Kompetenzen: TEK - Schritt für Schritt. Heidelberg: Springer Medizin Verlag (2008).
[4] Neff, Kristin: Selbstmitgefühl: Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden. München: Kailash Verlag (2012)
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